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„Euch fehlt die sittliche Reife!“ |
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Dieses hinlänglich bekannte Zitat aus der „Feuerzangenbowle“ hörte man an den vergangenen Wochenenden des Öfteren auf der ST-Moorland-Ranch. Doch zielte Ute Tietje mit ihrem Ausspruch nicht auf eine Klasse frecher Pennäler, sondern vielmehr auf die Teilnehmer ihres diesjährigen Reitabzeichenkurses, die trotz ausgiebiger Trainings- und Lerneinheiten den Spaß dabei nie zu kurz kommen ließen. |
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An drei Wochenenden von März bis Mai 2004 trafen sich insgesamt 16 Reiter/innen in Kirchlinteln-Kükenmoor, um sich unter Ute Tietjes Anleitung auf die Reitabzeichenprüfung vorzubereiten. (Leider konnten 2 Reiterinnen dann aufgrund beruflicher Termine und Krankheit am Prüfungstag leider nicht teilnehmen). Während der praktischen Übungseinheiten für den Trail und die Horsemanship arbeitete Ute mit jedem Reiter einzeln, was eine Orientierung an den jeweiligen individuellen Bedürfnissen ermöglichte. Dabei war ihre ruhige und geduldige Vorgehensweise besonders effektiv! Viel Geduld brauchte Ute dann auch bei den gemeinsamen Geländeritten, um aus dem Gewirr durcheinander hopsender, nervöser Pferde und verwirrter Reiter eine funktionierende Formation zu bilden. Nachdem einige störende Faktoren wie z.B. Wildschweindrähte und unberechtigt erboste Jagdpächter umschifft wurden und auch die letzten Unsicherheiten, wo rechts und wo links ist, beseitigt waren, gelangen auch endlich die erforderlichen Wende- und Überholmanöver in fast militärischer Perfektion. |
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Der Theorieunterricht wurde abwechslungsreich und lebendig mit Ute, die zwei ganze Tage nach ihrem selbst erstellten Manuskript unterrichtete. Das Erstaunlichste: selbst die unmöglichste Frage konnte sie problemlos beantworten. Das nennt man fundiertes Wissen.Themen wie Pferdekrankheiten und Tierschutz wurden von der Tierärztin Lilo Korshenrich vermittelt. Aufgrund der bereits erwähnten „mangelnden sittlichen Reife“ der Teilnehmer ging es dabei meist äußerst fröhlich zu. So war eigentlich während des gesamten Kurses der Lach- und Kicher-Pegel gleichmäßig hoch; selbst während des Prüfungstages – ein Zeichen dafür, dass sich doch alle Teilnehmer sehr wohl fühlten. Dafür sorgte nicht zuletzt auch die herrliche kulinarische Versorgung (nach Rezepten aus Ute Tietjes Buch „Cowboy Cooking“ und „Indian Cooking“) während des gesamten Lehrgangs. So sorgten z.B. stilechte texanische Brownies zum Kaffee, eine herzhafte Suppe nach einem Rezept der Sioux oder das ausgiebige Grillfest bei Kerzenschein auf Utes Diele am Vorabend der Prüfung dafür, dass der Prüfungsstress nicht überhand nahm. |
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Am 9. Mai war dann der „große Tag“ gekommen. Schon um 7 Uhr morgens wurden die ersten Pferde abgeritten, verschlafene Reiter verlasen zum wiederholten Mal den Schweif ihres Pferdes und der Appetit aller Teilnehmer war beim Frühstück erstaunlich gering. Nachdem das Richter-Team, bestehend aus Dietmar Boyks (EWU), Renate Schmolze (FN) und der an diesem Tag hospitierenden zukünftigen RAB-Richterin Conny Hoffmeister, eingetroffen war, begann die Prüfung mit der Abnahme des Basispasses. Die anschließende schriftliche und mündliche theoretische Prüfung für das RAB zeigte, dass alle Teilnehmer sich gut und gründlich vorbereitet hatten. Große Spannung lag über dem Reitplatz, als die Horsemanship-Prüfungen begannen und man konnte die Stoßgebete der Reiter beim Betreten der Arena genauso hören wie die kiloschweren Steine, die jedem nach überstandenem Ritt vom Herzen fielen. Die Trailprüfung danach ging den meisten Teilnehmern schon deutlich lockerer von der Hand. Selbst der Geländeritt der großen Gruppe verlief so geordnet und diszipliniert, dass nicht nur die Richter positiv überrascht waren. |
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Insgesamt sollte noch einmal hervorgehoben werden, dass Dietmar Boyks' freundliche, ruhige und aufgeschlossene Art für eine sehr angenehme Prüfungsatmosphäre sorgte. Und so konnte Dietmar am späten Nachmittag schließlich allen 14 Teilnehmern die hart erarbeitete Urkunde zum Basispass und Westernreitabzeichen in Bronze überreichen. |
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Im Namen aller Teilnehmer sei an dieser Stelle noch einmal allen gedankt, die an der Durchführung dieses Kurses beteiligt waren; allen voran natürlich Ute, die unseren Kurs als „einen der schönsten und lustigsten Kurse" in ihrer 10-jährigen Reitabzeichen-Ausbildungspraxis bezeichnete. Ich denke, diesem Urteil können wir uns alle anschließen! |
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Christina Rauschmeier | |